In den kommenden Wochen erwarten uns drei Körungen in Wickrath. Angefangen mit der ersten Reitponykörung, die in Zusammenarbeit mit dem Ponyforum in einer Auktion aller vorgestellten Hengste endet, über die gemeinsame NRW Kaltblutkörung, die in diesem Jahr wieder in Wickrath stattfindet und Ende November die Körung aller Rassen mit den Reitponys an der Spitze.

In diesem Jahr mit einer neuen Körbahn für die Pflastermusterung, die im November Premiere feiert.

Stutenleistungsprüfung
Woher diese immer weiter steigenden Nennungsergebnisse kommen, wissen wir auch nicht ganz genau. Anscheinend nutzen Züchter über alle Rassen unser Angebot im Pferdezentrum Wickrath gerne. Wir glauben, dass das freie Training im Vorfeld und die gut getimte Zeiteinteilung positive Mosaiksteine in dem Konzept sind. In diesem Herbst war von der 1,80m großen Holländerstute bis zum kleinen Welsh alles vertreten und das ist auch gut so. Weil es zeigt, dass auch ohne den Zwang einer zu absolvierenden Stutenleistungsprüfung für Zuchtstuten, viele das Angebot freiwillig annehmen, um ihre Stute „aufzuwerten“.

Wenn dieser Trend so weitergeht, denken wir über einen weiteren Termin, also drei SLP‘s in einem Jahr nach. Denn die letzte Veranstaltung ging von morgens acht bis abends acht. Für alle Beteiligten ein langer Tag.

Bundeschampionat
Einige Sachen, die mir am Rande in Warendorf aufgefallen sind, möchte ich, wie bei der letzten Kolumne angekündigt, hier einmal wiedergeben.

Dass die Veranstaltung den Eindruck macht, sich zu erholen, habe ich ja bereits erwähnt. Ohne die Zahlen zu kennen, wird diese Woche der jungen Pferde nur mit einem deutlich erhöhten Sponsorenaufkommen mittelfristig stemmbar bleiben. Hier stößt die FN an Grenzen, die alle anderen Turnierveranstalter auch erleben und in vielen Fällen deutlich geschickter handhaben. Der Handyempfang in Warendorf ist traditionell, seit es Mobilfunkgeräte gibt, ausgesprochen dürftig bis nicht vorhanden. Ich bin kein Techniker, aber in einer digitalen Welt 2023 sollte es möglich sein einen Turnierplatz so mit W-Lan auszustatten, dass die Austeller ihre Geschäfte online abrechnen können und man sein Telefon, wie täglich gewohnt, nutzen kann.

Dass sich im sportlichen Bereich die dreijährigen Reitpferde selbst abschaffen, weil es nur wenige nutzen, ist auch nichts neues. Bei den Reitponys sind die Starterzahlen und Qualität weiter vorhanden.

Bei der Ausbildung und den Reitern merkt man deutlich, dass sich der Sport immer extremer spezialisiert. Davon ist keine Disziplin ausgenommen. Der Amateur, der in vergangenen Jahren mit einem guten Pferd oder Pony auch schonmal im Finale mitgemischt hat, fällt heute schon auf dem Abreiteplatz auf, dass er kein Medaillenaspirant wird. Und noch ein Detail am Rande, der Großteil von Pferden und Ponys ist sowohl in den Prüfungen als auch in den Siegerehrungen nicht einfach zu händeln, wohlgemerkt mit professionellen Reitern.

Zu den Reitponys noch einen Satz. In Warendorf reden viele Ponyleute vom Messen. Was zur Folge hat, dass man mittlerweile viele knappe Reitponys sieht, die sicher nicht zu groß sind, aber vielleicht nicht immer das verkörpern, was man sich auf dem Bundeschampionat vorstellt. Gerade in den Springponyprüfungen war es dieses Jahr sehr auffällig, dass dort viele nette handliche Ponys zu sehen waren, bei denen mir die Perspektive für einen Sportler jenseits des 1,20 m Parcours fehlt.
Weil ihnen einfach an Größe, Übersetzung und Vermögen mangelt, was im gehobenen Ponysport erforderlich ist.

Die Jugendförderung und ihre verschiedenen Gesichter
Ich möchte hier von mehreren Erfahrungen der letzten Monate erzählen. Von vorbildlichen und ausbaufähigen.

Angefangen bei einem Turnier, das alljährlich zu Christi Himmelfahrt seine Traditionsveranstaltung ausrichtet, von Reitern für Reiter. Als Ehrenpreise für die Platzierten der Basisprüfungen gibt es einen Trainingstag mit Gerrit Nieberg. Da das Wetter an diesem Trainingsnachmittag nicht ganz optimal war, wurde kurzfristig und unkompliziert auf die benachbarte Anlage einer großen Hengststation ausgewichen. Alles selbstverständlich und alles unproblematisch. Der Trainer nimmt den unerfahrenen Reitern direkt die Nervosität, indem er sagt, dass es nicht schlimm ist, wenn sie nicht immer perfekt reiten und siehe da, die Kinder reiten deutlich entspannter als sonst zu solchen Anlässen. Das sagte nicht irgendwer, sondern der letztjährige Gewinner des Großen Preises von Aachen. Wunderbar, wie er bei dieser einmaligen Trainingseinheit auf die Schüler eingegangen ist ohne sie aus dem Konzept zu bringen.

Auch möchte ich von der CHIO Aachen Campus Reise mit Lars Meyer zu Bexten erzählen, der tolle Arbeit als hochversierter Ausbilder leistete und jeden Teilnehmer an seinem Leistungsstand abholte und förderte.
Tolle engagierte Vereine haben ihren Reitern diese Trainingstage ermöglicht.
Hier wird die Art von Jugendförderung gelebt, die wir brauchen und die auch an anderer Stelle geleistet werden sollte.
Und einmal eine Geschichte zum Thema „nur Häuptlinge und keine Indianer“.
Es hilft nicht, wenn man beste Voraussetzungen und tolle Ehrenpreise für ein Jugendturnier bereithält, aber niemand mit dem Bahnplaner die Löcher aus dem Platz fährt und man bei strömenden Regen nicht in die Abreitehalle darf.
Da war alles gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Und, wenn dort im nächsten Jahr eventuell noch weniger Starter kommen, liegt es nicht nur an den zu wenigen Kindern, die in den Sport finden. Das Ponyturnier in Xanten hat wieder gezeigt, dass man auf der Anlage einer tollen engagierten Pferdefamilie und viel Rückenwind von allen Seiten ein Jugendturnier durchführen kann, bei dem man vom Springreiterwettbewerb bis zum L- Springen ausreichend Kinder an den Start bekommt.

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